Die Schnuferzunft

Die Schnuferzunft Pfohren besteht unter diesem Namen seit 1973.

Zunftrat mit Schnufer und Burghexe

Sie ging aus dem bis dahin bestehenden Narrenverein hervor. Die Fasnachtsfiguren sind der Schnufer und die Burghexe. Der Schnufer verdankt seine Herkunft etwa zu gleichen Teilen der Sage und der Geschichte. Sein Ursprung liegt in der Entenburg, dem Wahrzeichen von Pfohren.

Die Schnarch- und Zischlaute der in diesem alten Wasserschloss heimischen Schleiereulen wurden als Spukgeräusche des Geistes von „Karl dem Dicken“ ausgelegt, der im Jahre 888 auf unerklärliche Weise in den Donausümpfen ums Leben kam. In Anlehnung an das historische und sagenumwobene Vorbild stopfen sich die Schnufer dick aus.

Auch die Burghexe bezieht sich in Ihrer Entstehung auf die Entenburg. Dieser Bezug ist jedoch weniger historisch belegt und stützt sich auf die armen Mägde und Frauen aus dem Dorf, die sich im Umfeld der Entenburg um Ihren Unterhalt kümmerten. (Bild-Copyright Foto Fischer)

Historie

Schnuferzunft Pfohren

Aus alten Aufzeichnungen geht hervor, dass schon um die Jahrhundertwende die Fasnet in Pfohren närrisch, aber unorganisiert begangen wurde. Der Dominonarr und die Hexen trieben damals ihr Unwesen. Die ersten schweren Nachkriegsjahre waren vorbei, da trafen sich eine Handvoll Narren an der Fasnacht in den fünf Gasthäusern. 1948 bis 1950 wurden auch Lampionumzüge durchgeführt, die von einigen Musikern der Feuerwehrkapelle begleitet wurden.
Diese kleinen Anfänge führten im Herbst 1951 zu einem Vorgespräch mit dem Ziel, einen Narrenverein zu gründen, um eine geordnete Fasnet durchführen zu können. Im darauffolgenden Jahr war es dann soweit. Am Freitag, dem 25. Januar 1952 fand im Gasthaus „zur Blume“ die Gründungsversammlung des Narrenvereines Pfohren statt. Dazu waren über 50 Bürger und die Musikkapelle erschienen.

Als sich dann auch noch der Elferrat gefunden hatte, war die Gründung des Narrenvereines vollzogen. Die Musikkapelle beschloss mit dem Narrenmarsch diese historische Zusammenkunft. Die zweite Sitzung fand dann am 9. Februar 1952 als Hauptversammlung des jungen Vereins statt.
Hier wurde erstmals über die Abholung des Narrenbaumes abgestimmt. Da die Gemeinde keinen eigenen Wald besitzt, muss der Baum seit dieser Zeit immer vorher beim Fürstlichen Revierförster bestellt werden, was allerdings noch nie zu Problemen geführt hat. Weiter wurde über die Beschaffung von Gewändern für den Elferrat abgestimmt. In der nächsten Sitzung mussten sich die Räte über die Person der Narrenmutter klar werden. In der Grundsatzfrage, ob sie verheiratet oder ledig sein sollte, entschieden man sich damals für eine unverheiratete Narrenmutter.

Weiterhin wurden die Räte beauftragt, mit Listen von Haus zu Haus zu gehen, um einen einmaligen Beitrag von DM 1.00 zu erbetteln. Bei der Gemeindeverwaltung wurde zwecks Unterstützung des Vereines vorgesprochen, allerdings erfolglos. Bürgermeister und Gemeinderäte spendeten aber aus ihrer Privatschatulle jeweils Fünf Mark.

Die erste Bewährungsprobe des jungen Vereines war die Fasnacht 1952.  Am 21. Februar, dem „Schmutzigen Dunschtig“, wurde unter lauten Narri-Narro-Rufen der Narrenbaum abgeholt. Begleitet von der Musikkapelle wurde der geschmückte Baum in der Ortsmitte aufgestellt und die Schüler vom Joch der Lehrerschaft befreit. Die Anfänge waren in finanzieller Hinsicht sehr schwer. Ohne die Unterstützung des damaligen Bürgermeisters und der Gemeinderäte wäre der junge Verein in seinen ersten Jahren nicht in der Lage gewesen, die Kinder an der Fasnacht mit Wurst und Wecken und Süßigkeiten zu beschenken. Weiter wurde ein Narrenblatt in Angriff genommen das erstmalig an der Fasnet 1954 erschien und von den Zunfträten verkauft wurde. Seit dieser Zeit erscheinen die lustigen Gegebenheiten aus dem Ortsgeschehen. Am 28. Jan 1973 wurde aus dem Narrenverein Pfohren die Schnuferzunft Pfohren. Die Versammlungsteilnehmer waren mehrheitlich für die Umbenennung und die von den Verantwortlichen ausgearbeitete Vereinssatzung wurde mit großer Mehrheit angenommen. Fastnetfiguren in Pfohren sind der Schnufer und die Burghexe. Der früher in Pfohren stark verbreitete Dominonarr tritt nur noch am Fasnet-Zieschtig auf, wenn die Narren von Haus zu Haus ziehen.